Wie geht es eigentlich der Automobilindustrie seit Corona?

Schlecht natürlich. Wie allen. Ein genauerer Blick lohnt aber sicher und wir besorgen uns Daten von Yahoo Finance. Natürlich: der Aktienkurs ist nicht alles und gerade in außergewöhnlichen Zeiten sieht man gelegentlich übertriebene Markterwartungen – sowohl nach oben als auch nach unten. Aber die Aktienkurse haben zumindest den Charme, dass sie öffentlich einsehbar und jederzeit verfügbar sind.

Der handelsübliche Kursvergleich

Üblicherweise werden Entwicklungen verglichen relativ zu dem Kurs an einem bestimmten Datum. Da nun Aktienkurse bekanntermaßen Schwankungen unterliegen, verschaffen wir uns so allerdings einen „Wackelkandidaten“ im Nenner. Mit etwas Gymnastik gelingt dadurch gelegentlich, Kursverläufen das gewünschte Aussehen zu geben, indem man mit dem Bezugsdatum spielt.

Verglichen wird auch oft mit „dem Markt“. In Deutschland ist das der DAX, in den USA der Dow Jones und so weiter. Was aber, wenn wir Daimler, Toyota, Ford, Hyundai, Geely und Tesla vergleichen wollen?

Unser Kursvergleich für ausgewählte Automobilhersteller

Wir wählen deshalb zum einen den MSCI World als Vergleichsindex und verfolgen die Kursentwicklung nicht relativ zu einem bestimmten Tag sondern relativ zum Mittelwert über einen gewissen Zeitraum.

Man muss nicht lange hinschauen, um zu sehen, dass hier ein Sonderling dabei ist. Der zweite Blick ist aber vielleicht interessanter: auch schon vor der Corona-Zeit hat der Markt die Automobilindustrie immer pessimistischer eingeschätzt: von einer Lage klar über der (rot dargestellten) Linie des MSCI-World im vierten Quartal 2019 rutschen die Kurse bis Januar 2020 kontinuierlich ab. Aus Sicht des Marktes verschärft Corona diesen Trend also lediglich. Die gegenläufige Entwicklung des „Sonderlings“ mögen andere beurteilen. Wichtig ist hier: wir können dieseDinge sichtbar machen.

Was wäre wenn? – Wie Sie solche Analysen nutzen können

Das obige Diagramm ist (für ein anderes Portfolio freilich) Auftragsarbeit. Was man halt so tut in diesen Zeiten. Nun stellen wir uns aber einmal vor: was wäre, wenn derartige Analysen ein fester Bestandteil Ihres QBRs (zu deutsch: „Quarterly Business Review“) wären – einfach nur, um den Blick nach außen zu richten und nicht zu sehr „im eigenen Saft zu schmoren“? Stellen wir uns weiter vor, Sie hätten diese Auswertungen auf dem Tisch liegen für ausgewählte:

  • Konkurrenten
  • Lieferanten
  • Kunden.

Wie würde das die Diskussionen und die taktischen Beschlüsse für das nächste Quartal beeinflussen?