Wohin geht’s mit der Welt?

Nicht den Bach runter.
Trotz allem. Das glaube ich nicht.

Langfristige Trends sind oft schwer zu erkennen. Sie entwickeln sich so gleichmäßig vor unseren Augen, dass wir sie nicht wahrnehmen. Es ist das klassische „boiling frog“ Problem: Wir merken erst dann, was vor sich geht, wenn es unübersehbar wird. Deshalb führt kein Weg an Daten vorbei. Sie weisen uns auf Veränderungen hin, die uns sonst entgehen. Die Daten müssen visualisiert werden. Und das ist nicht nur eine Aufgabe für Statistiker und Informatikerinnen.

Daten helfen Dir, Deine „Business Story“ zu erzählen.

„Business Story Telling“ ist übrigens ein großes Ding. Es gibt sogar ein Buch darüber (Lori Silverman, Business Story Telling for Dummies).

Vermutlich gibt es eine gute Handvoll Trends, denen zumindest die multinationalen Unternehmen ausgesetzt sind. Sagen wir einmal, Bevölkerung, Bruttoinlandsprodukt, Emissionen und geistiges Eigentum gehörten dazu.

Angenommen Du hättst nötigen Daten: wie würdest Du visualisieren, welche Richtung diese „Indikatoren“ einschlagen?

Für die heutige Grafik verwende ich Daten der Weltbank. Wie Du an diese Daten kommst, habe ich in vorherigen Blogs beschrieben. Für jedes Jahr habe ich dann die „Schwerpunkte“ für diese Indizes berechnet.

Berechne die xyz-Koordinaten jeder Hauptstadt auf dem Erdball und setze dort den Index des jeweiligen Landes hin. Offensichtlich liegt der Schwerpunkt dann irgendwo im Inneren des Planeten. Wenn Europa dominieren würde, dann wäre der Schwerpunkt nahe an der Oberfläche, irgendwo unter Europa. Diesen Schwerpunkt verfolge ich dann Jahr für Jahr bis zur Oberfläche des Planeten. Die Berechnung ist nicht besonders schwierig. Ich habe aber eine Weile gebraucht, um die Winkelfunktionen richtig hinzukriegen.

Das Ergebnis ist für mich überraschend und aufschlussreich zugleich. Der Schwerpunkt für das Bruttoinlandsprodukt, die angemeldeten Patente und die CO2-Emissionen gehen alle in Richtung Asien / China. Die Weltbevölkerung „marschiert“ nach Afrika:

Der Schwerpunkt der Indizes für weltweite CO2-Emissionen, Patentanmeldungen, Bruttosozialprodukt und die Bevölkerungszahlen.

Was bedeutet das für Dein Unternehmen?

Falls Dein Unternehmen eine internationale Ausrichtung hat, dann ergeben sich nahezu zwangsläufig aus diesen Entwicklungen sowohl Chancen als auch Risiken. Aber auch ein Weinbauer aus dem Elsass sollte vermutlich nicht die Augen verschließen. Denn angesichts dieser Trends wird Dein Unternehmen sowohl Stärken als auch Schwächen aufzeigen.

Vielleicht wusstest Du, vielleicht wusste vor allem Euer Vorstand das alles schon. Vielleicht werden diese Ergebnisse in Euer SWOT-Analyse bereits festgehalten. Vielleicht sind für Euch auch ganz andere Kennzahlen (Weltbank-Sprech: „Indizes“) interessant. Nun, dann hast Du hier eine neue Möglichkeit, diese darzustellen und die die Motivation der daraus abgeleiteten Maßnahmen zu kommunizieren.

Oder möchtest Du Eure eigenen Daten so darstellen? Sagen wir einmal: die weltweiten Verkaufszahlen Deines Unternehmens? Das könnte interessante Entwicklungen aufzeigen. Oder?